Naturheilpraxis
Andree Benedde
Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten
Unverträglichkeiten und Allergien auf ganz alltägliche Nahrungsmittel können die Ursache für eine Vielzahl von unklaren und chronischen Beschwerden sein. Zugleich gibt es eine ganze Reihe an verschiedenen Formen der Intoleranz wie insbesondere Nahrungsmittelallergien vom Spättyp, eine Laktose- und Fruktoseintoleranz sowie eine Zöliakie oder Glutensensibilität etc., die sehr unterschiedlich weit verbreitet sind. Gemeinsam ist jedoch allen Formen der Intoleranz: Sie werden häufig übersehen. Die richtige Diagnose bekommen die Betroffenen oft erst nach einem jahrelangen Leidensweg. Aus diesem Grunde ist die Feststellung derartiger Unverträglichkeiten in meiner Praxis fester Teil der Behandlung von chronischen Krankheiten.
Zwar gab es schon immer Fälle von Unverträglichkeiten. Von einer möglichen Milchunverträglichkeit berichtete schon Hippokrates 500 v. Chr. Im Unterschied zu damals sind zum einen die Fallzahlen durch unsere heutige Lebensweise (denaturierte Nahrungsmittel, Umweltverschmutzung, Abgase, Rauchen etc.) drastisch in die Höhe geschnellt und zum anderen gibt es heute deutlich verbesserte Diagnosemöglichkeiten um versteckte Unverträglichkeiten auzuspüren.
Beschwerden durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Viele Lebensmittel-Unverträglichkeiten können, anders als viele Menschen denken, ganz massive Symptome verursachen. Hinzu kommt, dass Nahrungsmittel-Intoleranzen maßgeblich an chronischen Entzündungsreaktionen beteiligt sein können und infolgedessen sogar bestehende Erkrankungen (z.B. chronische Darmentzündungen) verstärken können.
Schließlich wird eine korrekte Diagnose dadurch erschwert, dass sehr unerwartete Symptome auftreten können. Während bei Magen-Darm-Problemen wie Durchfall, Blähungen, Bauchschmerzen etc. der Zusammenhang noch auf der Hand liegt, werden die nachfolgenden Symptome fast nie mit einer Unverträglichkeit gegen Nahrungsmittel in Verbindung gebracht:
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Hautprobleme (z.B. Ekzem, Neurodermitis etc.)
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Allergische Erkrankungen (z.B. Asthma, Heuschnupfen)
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Muskel- und Gelenkschmerzen
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Rheumatische Beschwerden
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Fibromyalgie
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Kopfschmerzen und Migräne
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Übergewicht
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Diabetes und Schilddrüsenerkrankungen
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psychische Probleme (z.B. ADHS).
Allergie oder Unverträglichkeit
Echte Nahrungsmittelallergien die so genannten Sofort-Allergien (IgE-vermittelt) sind eher selten. Typischerweise treten die Beschwerden kurz nach dem Verzehr der betroffenen Lebensmittel auf und äußern sich etwa in Schwellungen der Schleimhäute und Hautrötungen.
Viel häufiger ist das Auftreten von so genannten Nahrungsmittelunverträglichkeiten vom Spättyp (IgG/ IgG4 vermittelten Allergien). Im Unterschied zu den Sofortallergien gestaltet sich die Feststellung derartiger Unverträglichkeiten schwieriger, da deren Symptome erst Stunden oder Tage später auftreten und darüber hinaus sehr unspezifisch sind.
Noch komplizierter wird das Stellen einer richtigen Diagnose dadurch, dass es eine ganze Reihe weiterer spezieller Formen von Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten gibt, die zum Beispiel durch einen Mangel an bestimmten Enzymen (z.B. Fructose- oder Laktoseintoleranz) oder eine Unverträglichkeit gegen einzelne Bestandteile wie das Getreideeiweiß (Gluten) bedingt sind.
Wie werden Unverträglichkeiten festgestellt?
Derartige Unverträglichkeiten gegen Nahrungsmittel sind durch labortechnische Verfahren in den meisten Fällen relativ einfach und sicher feststellbar. Soweit bei meinen Patienten der Verdacht auf eine Unverträglichkeit besteht, empfehle ich die in Frage kommenden nachfolgenden Testungen durchführen:
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Prä-Screening (Vortest zur Feststellung des Allergie-Typs)
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Nahrungsmitteltest (IgG/IgG4) auf 44, 91, 181 oder 270 Lebensmittel
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Test auf pseudoallergische Reaktionen
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Histamin-Unverträglichkeit
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Lactose-Intoleranz
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Fructose-Intoleranz
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Zöliakie und Sprue
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Glutensensitivität
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Darmdurchlässigkeit , erhöhte (Leaky-Gut-Syndrom)
Biologische Behandlung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Konnten bestimmte Unverträglichkeiten oder Allergien bei einem Patienten festgestellt werden, so ergibt sich daraus ein guter therapeutischer Ansatzpunkt um vorhandene Beschwerden zu bessern. Meist sind dafür verschiedene Behandlungsschritte nötig. Die wichtigste therapeutische Maßnahme bei sämtlichen aufgeführten Unverträglichkeiten ist die Meidung der vom Körper nicht tolerierten Nahrungsmittel.
Weitere wichtige Maßnahmen sind eine allgemeine Ernährungsumstellung, Entgiftungsmaßnahmen, eine Darmsanierung und eventuell eine Biologische Desensibilisierung.